1911 hat der Gründer unseres Büros (damals Indermühle Architekten) Karl Indermühle den Wettbewerb für die Neubauten an der Badgasse gewonnen.
In der Handwerker-Zeitung von damals hiess es:
«Während fast alle Entwürfe eine zwiefache Häuserreihe vorsehen, begnügt sich dieser mit einer einfachen durch feine Vorbauten unterbrochenen Häuserkette, die um den Eindruck des Langweiligen zu vermeiden zweimal etwas ausbiegt und dadurch ein Gepräge altstädtlicher Unregelmässigkeit bekommt. Die Linie der Dächer steigt sogar dreimal etwas auf und ab; die Häuser selbst, sehr einfach gehalten, sind von verschiedener Breite und Tönung. Gegen die Aare hin sind Gärten, durch eine Mauer abgeschlossen, eingezeichnet. Das Stadtbild würde durch einen solchen Umbau, der ein Pendant zu den höher gelegenen Häusern an der Herrengasse schüfe, nur gewinnen und die mächtige Wand der Münstergasse nach Möglichkeit frei gelassen.»
Heute ist die Häuserzeile, als Baudenkmal im Wohngebiet Matte, integral geschützt und gehört zum UNESCO-Welterbe. Seit 2007 dürfen wir fortlaufend die 95 Wohnungen an der Badgasse etappenweise renovieren und erneuern. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen Baugenossenschaft werden die Wohnungen in der geschützten Bausubstanz den heutigen Anforderungen angepasst. Alle Materialien und Erneuerungen werden bedacht ausgewählt mit dem Ziel günstigen Wohnraum zu erhalten, ohne die historische Bausubstanz zu beeinträchtigen, sondern sie in ihrer Beständigkeit zu bestärken. Das Farb- und Materialkonzept erfüllt die Anforderungen an einen einfachen Unterhalt und ein zeitgemässes Erscheinungsbild und steht im Einklang mit dem Gebäude.
Durch die lange und intensive Arbeit an der Badgasse entwickelten wir ein tiefgründiges Verständnis und einen sensiblen Umgang für das Bauen im historischen Kontext.